Leben ohne Zucker – bessere Gesundheit dank Verzicht?

zuckerwuerfel

Immer mehr Verbraucher wünschen sich ein Leben ohne Zucker. Eine zuckerreiche Ernährung besitzt nachweislich eine ganze Reihe von negativen Auswirkungen. Unzählige Produkte der Nahrungsmittelindustrie enthalten zu viel Zucker, gesundheitliche Probleme wie Übergewicht und Karies nehmen deutlich zu. Was liegt also näher als ein Zuckerverzicht? Lesen Sie mehr über die Folgen und die wichtigsten Fakten über ein Leben ohne Zucker.

Gründe für unseren Zuckerkonsum

Gesunde Ernährung spielt im Leben vieler Verbraucher eine große Rolle und das Übermaß an Zucker wird immer häufiger als bedrohliche Komponente angesehen. Diese Ansicht ist nicht unbegründet, wird ein hoher Zuckerkonsum doch von vielen Medizinern als Auslöser für zahlreiche Zivilisationskrankheiten wie Karies, Übergewicht und Diabetes Typ 2 verantwortlich gemacht. Die Vorliebe für Süßes ist genetisch verankert, zusätzlich spielen die Ernährung in der Kindheit und weitere Einflüsse wie die Erziehung eine große Rolle. In der Vergangenheit des Menschen stelle dies auch lange Zeit kein Problem dar, schließlich wies der süße Geschmack von Früchten doch auf deren Genießbarkeit hin – süß ist hier also gleichbedeutend mit ungiftig. Wirklich zum Problem wurde der Zuckergenuss jedoch im Zuge der Industrialisierung. Plötzlich stand Zucker in scheinbar unbegrenzter Menge zur Verfügung und wird seither von der Nahrungsmittelindustrie nahezu inflationär verwendet.

Zuckerfrei! Genuss ohne Reue

Zahlreiche Zeitungsberichte über Beispiele einer erfolgreichen Nahrungsumstellung beflügeln viele Verbraucher und wecken den Wunsch nach einem gesunden Leben ohne Zucker. Vordergründig scheint dies in erster Linie mit dem Verzicht auf die üblichen Verdächtigen wie Gummibärchen, Schokolade & Co. erreichbar zu sein, die Realität ist jedoch weit komplizierter. Die Vorliebe der Menschen für den süßen Geschmack ist auch der Nahrungsmittelbranche nicht entgangen. Zucker ist billig und wird daher in unzähligen Nahrungsmitteln verwendet, die Sie auf den ersten Blick sicher nicht mit zuckerhaltiger Ernährung in Verbindung gebracht werden. Versteckter Zucker findet sich beispielsweise in Fertiggerichten, Snacks, Brot oder Wurst – in der Zutatenliste werden neben dem Wort “Zucker” häufig auch andere Namen wie Saccharose, Laktose oder Fructose genannt. Ein Leben ohne Zucker ist somit also gleichzeitig auch mit dem Verzicht auf eine Vielzahl industriell verarbeiteter Nahrungsmittel verbunden.

Schwieriger Weg in ein zuckerfreies Leben

Der Start ist nicht einfach – kann der Verzicht auf zuckerhaltige Lebensmittel doch als eine regelrechte Entwöhnung betrachtet werden. Wichtig ist dabei ohne Zweifel die bewusste Beschäftigung mit der eigenen Ernährungsweise. Wenn Sie genauer hinsehen, wird Ihnen das Ausmaß Ihres Zuckerkonsums schnell bewusst werden. Kaffee mit Zucker, süße Frühstücksflocken oder ein Glas Cola zum Mittagessen – umgerechnet auf den jährlichen Konsum ergibt sich so eine beachtliche Menge. Pro Kopf konsumiert jeder Deutsche etwa 35 kg Zucker pro Jahr. Durch Zuckerkonsum wird die vermehrte Ausschüttung des Hormons Dopamin angeregt, Zucker besitzt also einen unmittelbaren Einfluss auf das Belohnungssystem im Gehirn. Vielfach können durch diese Überaktivierung ernsthafte Folgen entstehen. Dies erklärt auch, warum der Verzicht auf Zucker insbesondere in der Anfangszeit der ersten vier bis sechs Wochen sehr schwer fällt und bei vielen Menschen Heißhungerattacken auslöst. Durchhalten lohnt sich jedoch nachweislich, bereits nach einem Monat mit einer bewusst zuckerfreien Ernährung fühlen sich die meisten Menschen gesünder und vitaler. Dieses Gefühl trügt nicht, so zeigte sich bei einem solchen Experiment, dass sich die Cholesterinwerte des betreffenden Mannes deutlich verbessert hatten.

Ausweg aus dem Zuckerkonsum

Wenn von einem Leben ohne Zucker gesprochen wird, ist in der Regel der Verzicht auf den Industriezucker gemeint. Eine vollständige Vermeidung der Zuckeraufnahme ist nahezu unmöglich und auch nicht empfehlenswert. Sinnvoll ist es hingegen, den Konsum von Fertiggerichten, Fast Food und industriell vorgefertigten Lebensmitteln nach Möglichkeit zu vermeiden. Kaufen Sie überwiegend natürlich belassene Lebensmittel wie Naturjoghurt, Milch, Obst und Gemüse. Der Genuss von ungesüßtem Kaffee ist lediglich eine Frage der Gewöhnung, ebenso wie der Ersatz von zuckerhaltigen Getränken durch Mineralwasser. Der erste Schritt in eine zuckerarme Ernährung ist somit der bewusste Verzicht auf:

– fertige Backwaren & Fertiggerichte
– zuckerhaltige Getränke (Fruchtsäfte, Cola, Limonade und mehr)
– Fast Food
– fertige Lebensmittel mit vielen Zutaten

Letztere zeichnen sich häufig durch einen hohen Zuckergehalt aus, da dieser hier gleich unter mehreren Namen vorkommen kann. So verbirgt er sich beispielsweise hinter den Bezeichnungen Süßmolkenpulver, Fruktosesirup oder Maltodextrin. Für die Umstellung kann es zudem hilfreich sein, wenn Sie erst eine sechswöchige Fastenkur einlegen. So setzen Sie sich bewusst mit Ihrer Ernährung auseinander und der Übergang zu einer dauerhaft zuckerarmen Ernährung wird deutlich erleichtert.

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