Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen die Terrasse oder den Balkon treffen, ist es wieder soweit: Die Grillsaison beginnt. Aber viele Grillfans haben inzwischen Bedenken, die Kohlen anzufeuern. Sind die Leckereien vom Rost nicht schrecklich ungesund? Doch keine Sorge – wer sein Grillgut bewusst auswählt und auf Details achtet, der kann die Grillparty unbeschwert genießen. Denn Grillen und eine gesunde Ernährung schließen sich nicht grundsätzlich aus.
So lassen sich krebserregende Stoffe vermeiden
Dass sich beim Grillen krebserregende Stoffe bilden können, ist allgemein bekannt. Doch diese Gefahr können Sie vermeiden. Verwenden Sie am besten einen Gas- oder Elektrogrill: Rauchfreies Grillen ist nicht nur gesünder, es freut auch Ihre Nachbarn. Außerdem minimieren Sie die Gefahr des Anbrennens, da sich die Temperatur exakter kontrollieren lässt. Brennt trotzdem etwas an, sollten Sie diese Stellen wegschneiden und nicht essen.
Sie möchten nicht auf den klassischen Kohlegrill verzichten? Dann achten Sie darauf, dass die Kohle gut durchgeglüht ist, bevor der Grillspaß beginnt. Verwenden Sie Grillschalen und vermeiden Sie, dass Fett in die Glut tropft. Auch das Ablöschen mit Bier lässt gesundheitsschädliche Stoffe entstehen. Aromatisieren Sie Ihr Fleisch deshalb lieber mit einer leckeren Marinade. Keinesfalls auf den Grill gehören gepökelte Nahrungsmittel wie Wiener Würstchen oder Kassler, weil aus dem Pökelsalz krebserregende Nitrosamine entstehen würden.
Es muss nicht immer fettig sein!
Früher kamen vor allem fettreiche Fleischsorten auf den Grill, damit das Grillgut saftig bleibt. Gesünder und auch besser für die Figur sind fettarme Fleischsorten. Ein mageres Rindersteak bleibt dank seiner geringen Garzeit auch auf dem Grill herrlich saftig. Fleischsorten wie Lamm, Huhn oder Pute lassen sich mit einer köstlichen Marinade vor dem Austrocken bewahren. Dabei gilt: Kaufen Sie kein bereits eingelegtes Grillgut. Erstens lassen sich die Qualität und die Frische des Fleisches so kaum beurteilen. Zweitens sind fertige Marinaden häufig ungesund.
Eine köstliche und gesunde Marinade ist schnell selbst hergestellt. Verwenden Sie als Basis ein hochwertiges Öl, das auch hohe Temperaturen verträgt. Für ein tolles Aroma sorgen Kräuter wie Basilikum, Thymian und Oregano. Salz, Pfeffer, vielleicht auch Senf und ein wenig Knoblauch runden die selbstgemachte Marinade ab. Übrigens: Neben Fleisch lässt sich auch Gemüse marinieren. Paprika, Zucchini und Auberginen sind wahre Grill-Klassiker. Toll schmeckt auch marinierter Grillkäse – der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt.
Aluminium – das neue Gesundheitsrisiko?
Damit Fett oder Marinade nicht in die Glut tropfen, verwenden viele Grillfans Aluschalen oder wickeln das Gemüse in Alufolie ein. Allerdings steht das praktische Metall seit einiger Zeit selbst in Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Inzwischen rät das Bundesamt für Risikobewertung, Aluminiumprodukte nicht zum Grillen von salz- oder säurehaltigen Lebensmitteln zu verwenden, weil sich das Metall bei Kontakt mit diesen Stoffen auflösen und so ins Nahrungsmittel gelangen kann. Dieser Warnhinweis findet sich sogar auf den Aluminiumprodukten selbst. Aber welche Alternativen hat der gesundheitsbewusste Griller?
Eine natürliche Variante ist, das Grillgut in Blätter einzuwickeln. Dazu eignen sich Kohl-, Bananen-, Rhabarber- oder auch Mangold-Blätter. Sind die Blätter sehr fest, sollten sie vor der Verwendung kurz blanchiert werden. Sie können auch mit Speiseöl bestrichenes Back- oder Pergament-Papier verwenden, wenn das Grillgut nicht zu heiß gegrillt wird. Spezielles Grillpapier aus natürlichem Holz verleiht dem Essen sogar ein tolles Räucheraroma. Auch hier gilt: Ausprobieren macht den Grillmeister!
Sie möchten Ihr Fleisch nicht mehr in Wegwerf-Aluschalen grillen? Dann weichen Sie doch auf wiederverwendbare Grillschalen aus. Der Handel hält verschiedene Produkte aus Edelstahl oder Emaille bereit. Auch Pfannen aus Gusseisen lassen sich auf dem Grill verwenden. Der Nachteil: das Grillgut braucht in diesen Schalen etwas länger. Dafür garen Sie Ihr Fleisch mit diesen Produkten nicht nur gesünder, sondern auch umweltfreundlicher, denn die Schalen lassen sich immer wieder verwenden.
Auch auf die Beilagen kommt es an
Wenn Sie gesund grillen möchten, achten Sie auf Ihre Beilagen. Ein Kartoffel- oder Nudelsalat mit reichlich fettiger Mayonnaise hat mit gesunder Ernährung nichts zu tun. Verwenden Sie lieber ein klassisches Dressing mit Essig und Öl. Auch hier gilt: Wer Fertigprodukte kauft, hat auf Inhalt und Kalorienzahl keinen Einfluss. Setzen Sie lieber auf frisch zubereitete Salate. Übrigens: Viele Grillsaucen haben einen hohen Zuckeranteil – achten Sie also auf die Zusammensetzung. Und wer ein Dessert möchte, kann auch das grillen: Ananas, Banane oder Mango direkt vom Rost ist ein köstlicher Nachtisch. So sind am Ende des gesunden Grillvergnügens alle satt und zufrieden!