Die eigene Photovoltaikanlage – wann lohnt sie sich?
Viele Menschen sind verunsichert, wenn es um das Thema Photovoltaik geht. Gesetzliche Vorhaben wie der Solardeckel und die allgemeine wirtschaftliche Situation wecken bei vielen Verbrauchern Zweifel, ob und wann sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage noch lohnt. Auch, wenn es bei dieser Entscheidung immer sehr auf die individuellen Bedingungen wie etwa die Ausrichtung der Anlage ankommt, können viele Haushalt von einer eigenen Photovoltaikanlage profitieren. In diesem Beitrag geht es um die Möglichkeiten, die eine solchen Anlage in punkto Rentabilität hat. Die meisten Experten gehen hier aktuell immer von Renditen um 5-10 % und mehr aus. Dabei kommt es vor allem auch auf das Verhältnis Eigenverbrauch und Einspeisung an.Photovoltaik – wie profitieren private Haushalte und Gewerbe grundsätzlich?
Die potenzielle Rentabilität einer Photovoltaikanlage können allgemein auf zwei Säulen ruhen:
Man produziert günstigen Strom für den Eigenverbrauch. Hier geht es in erster Linie darum, wie die Anlage konzeptionell individuell aufgestellt ist, welche Größe sie hat und wieviel Strom sie produzieren kann. Man bekommt zurzeit für überschüssigen Strom eine Einspeisevergütung, wenn der produzierte Strom den öffentlichen Netzen zur Verfügung gestellt wird. Hier kommt es auf die aktuelle gesetzliche Regelung an.
Selbst produzierter Strom günstiger als eingekaufter Strom
Durchschnittlich ist zurzeit der mit Photovoltaik produzierte Strom nur halb so teuer wie aus anderen Quellen eingekaufter Haushaltsstrom. Wer als privater Verbraucher mit der Anlage den eigenen Strom produziert, tätigt mit dem Kauf allgemein also eine gute Investition. Hier kommt es dann besonders darauf, dass die Anlage auf den eigenen Bedarf ausgerichtet ist, damit der Eigenverbrauchsanteil möglichst groß ist.
Der 52-GW-Solardeckel – greift er oder nicht?
Maßgeblich für die staatliche Förderung von Solarstrom ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in seiner jeweils aktuellen Fassung. Hier geht es zum einen um eine staatlich garantierte Einspeisevergütung für einen gewissen Zeitraum. Zum anderen sind auch Finanzierungsmöglichkeiten und spezielle Kredite interessant – in diesem Bereich bieten auch einzelne Bundesländer aktuelle Förderprogramm an. Welche Förderungen aktuell gelten, sollte immer in den neuesten Regelungen von Bund und Ländern geprüft werden. Zunächst hatte der Bund bei der Einspeisevergütung im EEG als Marktanreiz für einen bestimmte Zeit im Jahr 2012 vorgesehen, dass Anlagen nur bis 2019 bis zu einer Gesamtkapazität von 52 GW gefördert werden sollten. Das ist der 52-GW-Solardeckel. Zurzeit wird der Solardeckel noch nicht angewandt. Experten gehen auch davon, dass man mit der nächsten Novelle des EEG diese Regelung vor dem Hintergrund der Klimakrise aufheben wird. Ganz sicher ist diese Einschätzung jedoch noch nicht.
Kombination aus Eigennutzung, Förderung und Steuervorteilen
Wer sich für eine Photovoltaikanlage entscheiden will, schaut neben dem Eigenverbrauch auch auf die möglichen Förderungen von Anlagen wie die Einspeisungsvergütung. Auch diese Aspekte bestimmen darüber mit, ob die Investition am Ende rentabel ist. Aktuell werden Photovoltaikanlagen mit einer Größe unter 750 kWp weiterhin gefördert. Anlagen bis 100 kWp erhalten außerdem eine feste Einspeisevergütung. Größere PV-Anlagen werden durch Ausschreibungsverfahren begünstigt. Daneben sind auch steuerliche Gesichtspunkte interessant. Anschaffungskosten sind meistens absetzbar, Wartungskosten, Kreditzinsen und Versicherungstarife sind als Betriebsausgaben abzugsfähig. Auch diese Steuervorteile tragen zur Rentabilität einer Anlage bei.
Rentabilitätsaspekte der einzelnen Anlage und Eigenverbrauch
Die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Anlage auch wird von diesen Faktoren vor Ort bestimmt:
Zu belegende Dachfläche – kann auf Stromverbrauch optimiert werden
Neigung des Daches in Grad
Ausrichtung des Daches
Anzahl Hausbewohner
Zeitpunkt der Einrichtung der Anlage
Diese individuellen Aspekte bestimmen entscheidend über die Menge des erzeugten Stromes mit.
Je höher der Eigenverbrauch einer Anlage ist, desto rentabler wird sie. Wer für einen privaten Haushalt eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach betreibt kann, kann gut einen Eigenverbrauchsanteil von 30-40% erreichen. Für Gewerbetreibende mit großen Solaranlagen sind bis zu 100% Eigenverbrauch je nach Strombedarf nicht unrealistisch. Mit diesen Werten bewegt sich die Rentabilität regelmäßig in einem zweistelligen Bereich.
Rendite Aspekte einer PV -Anlage in der Übersicht
Insgesamt kommt für die Rentabilität einer Photovoltaikanlage an auf:
Eigenverbrauchsanteil
Anlagenkosten
Finanzierungsform (Eigenfinanzierung oder Kreditaufnahme)
Möglicher Ertrag vor Ort (lokale Strahlungsmenge)
Wer klären will, ob sich die Anschaffung einer PV-Anlage rentiert, kann aus diesen 4 Bereichen im Voraus berechnen, wohin sich die Werte entwickeln. Dazu sollte immer auch die denkbar schlechteste Entwicklung der idealen gegenübergestellt werden, um sich ein realistisches Bild zu machen. Online stehen auf einigen Seiten spezielle Rechner zur Verfügung, die mit der Eingabe einiger weniger Kerngrößen einen schnellen Überblick verschaffen. Ob du wann sich eine PV-Anlage lohnt, ist nicht standardisiert zu beantworten, sondern sollte individuell anhand der Bedingungen im einzelnen Fall geklärt werden. Der Eigenverbrauchsanteil gibt aber bereits die Richtung vor.